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Die katholische Kirche St. Marien in Sandersdorf-Brehna

Am 15. April 1906 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau einer katholischen Kirche in Sandersdorf. Polnische Katholiken, die Ende des 19. Jahrhunderts in den Bitterfelder Raum gekommen waren, um im Braunkohlenbergbau sowie der chemischen Industrie Arbeit zu finden, initiierten diesen Kirchenbau. 

Sie wollten sich hier in unserer Region eine neue materielle Lebensbasis schaffen. Sie waren Heimatsuchende, die nun in der Diaspora auch eine geistige Heimstatt für ihren Glauben schaffen wollten. Denn eine Kirche für die etwa 1000 katholischen Gläubigen aus Sandersdorf, Zscherndorf und Deutsche Grube gab es 1905 noch nicht. Laut Kirchenchronik feierte man den Sonntagsgottesdienst im Tanzsaal des Thüringer Hofs (Saalmiete 3 Mark). Die Chronik sagt weiter aus: "Es fehlte an allem Notwendigen, vorhanden waren zwei alte Messgewänder, ein Messbuch, drei Altartücher, zwei Leuchter, eine Schelle, eine Albe." Dennoch konnte mit dem Kirchenbau begonnen werden. Dank tatkräftigem Einsatz bei den Bauarbeiten entstand in nur siebenmonatiger Bauzeit die heutige katholische Kirche "St. Marien". Die Glocken mussten 1918 als Kriegsanleihe dienen und wurden eingeschmolzen. Erst 1929 konnten neue Glocken angeschafft werden. Die Turmspitze wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Am Kirchengelände wurde fast immer gebaut, wo und wann es notwendig war –das Jugendheim, der Kreuzgang, der Marienaltar, der Kirchenvorbau, neue Kirchenfenster, Renovierung des Kircheninnenraumes. 1992 wurde eine Fußbodenheizung installiert.

Aus dem Gemeindeleben

Kolpingfamilie
1949 Gründung der Kolpingfamilie St. Marien Sandersdorf
1994 Gründung einer Jungkolpingfamilie
Das Wirken ist geprägt von einem inner- und außerkirchlichen sozialen und politischen Engagement, bei dem die Familie die Kraft spendende Mitte darstellt.
Unterstützung der Missionsarbeit, insbesondere der Comboni-Missionare

Seniorenkreis
Ist offen für jeden, der kommen möchte, das Alter spielt keine Rolle.
Gespräche, Gedankenaustausch, Singen, Ausflüge, Großer Altentag Mitte November

Gesprächskreis
Gespräch über Glaubens- und Lebensfragen, Menschlichkeit, Politik und Machbarkeit
Besonders stolz ist der Gesprächskreis auf den viele Jahre durchgeführten Glühweinstand auf dem Sandersdorfer Weihnachtsmarkt. Der Erlös dieser Aktion wurde ausschließlich karitativen Zwecken in Bosnien und Brasilien zur Verfügung gestellt. Die persönlichen Kontakte mit Ordensschwestern (Franziskanerinnen) und den Combonimissionaren waren Gewähr, dass die Spenden ohne Verwaltungsaufwand den richtigen Empfänger erreichten.

Familienkreis
Seit 1990 einmal im Monat Treffen zu einem thematischen Abend
Mithilfe bei der Vorbereitung und Ausgestaltung von Festen (Gemeindefest, Gemeindefasching, Fronleichnamsfest)
Bei gemeinsamen Wochenendfahrten ist Zeit für Bildungsangebote, Gottesdienstfeiern, Unternehmungen und geselliges Beisammensein.
Soziales Engagement beweist der Familienkreis bei der Unterstützung von Entwicklungshilfeprojekten von Pater Robert (Combonimissionar) in Brasilien, zu dem ganz persönliche Kontakte unterhalten werden. Bei seinem Besuch 2005 und 2008 konnte man viel über seine Arbeit in den Gemeinden, die er in Brasilien betreut, erfahren. Der Familienkreis hat 2007 den Glühweinstand vom Gesprächskreis übernommen und unterstützt mit dem Erlös die Arbeit von Pater Robert in Brasilien.

Bastelkreis
Seit 1994 kreativ angefertigte Dekorationen in vielfältigen Techniken, kleine Geschenke zum Muttertag, Seniorentag oder zu anderen Gelegenheiten.
Feiern gemeinsamer Feste, gemeinsame Wochenendfahrt

Jugendgruppe des Gemeindeverbundes
Regelmäßige Treffen, Themen von Kirche und Wissenschaft, Filmabende,

Mutter – Kind – Runde
Wöchentliches Treffen von Müttern mit ihren Kindern im Gemeinderaum
Erfahrungsaustausch mit anderen Müttern
Fasching, Sommerfest, Bastelabend, Frauenabende

Caritaskreis
Viele Jahre besteht der Caritaskreis der Kirchengemeinde Sandersdorf. Nach dem Krieg lag die Caritasarbeit bis 1977 hauptsächlich in den Händen der Schönstätter Marienschwestern. Nachdem sich die Vertriebenen eine neue Existenz geschaffen hatten, änderte sich das Aufgabengebiet. Zunächst wurden einzelne Gemeindemitglieder mit kurzfristigen Aufgaben betraut.
Im Jahr 2002 bildete sich ein neuer Caritaskreis, er überbringt Geburtstagsgrüße, schreibt Glückwunschkarten, macht Krankenbesuche, pflegt Kontakte.