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Johann-Gottfried-Schnabel Denkmal in Sandersdorf

Direkt vor dem Rathaus Sandersdorf.

Am 17. August 2024 wurde in Sandersdorf feierlich ein Denkmal zu Ehren von Johann Gottfried Schnabel enthüllt – eine Hommage an den frühaufgeklärten Schriftsteller und Autor des utopischen Romans „Insel Felsenburg“. Das Denkmal befindet sich in prominenter Lage: direkt an der Hauptstraße, im Angesicht des Rathauses von Sandersdorf-Brehna. Es wurde vom renommierten Künstler Thomas Jastram geschaffen.

Die Darstellung:
Die Statue zeigt einen jungen Jungen – den „kleinen Schnabel“. In der einen Hand hält er ein Lateinbuch, in der anderen eine Erdkugel. Diese symbolträchtige Geste verweist auf Bildungshunger, Weltoffenheit und den Wunsch, durch Wissen den eigenen Horizont zu erweitern. Der Blick des Jungen ist bewusst mehrdeutig gestaltet: Er könnte in die Ferne schweifen – in eine verheißungsvolle Zukunft – oder nach oben, in den Himmel der Ideale. So spiegelt die Figur zentrale Themen aus Schnabels Leben und Werk: Sehnsucht, Orientierung, Bildung und die Suche nach einer besseren Welt.

Künstlerische Botschaft:
Das Denkmal versteht sich als visuelle Reflexion der literarischen Utopie, die Schnabel in seinem Werk erschuf. Die Figur verkörpert das Kind, das Schnabel einst war – voller Träume und Ambitionen – und verweist zugleich auf den Erwachsenen, der in der Abgeschiedenheit eines kleinen deutschen Fürstentums einen großen utopischen Roman schrieb. In seinem Werk „Insel Felsenburg“ schilderte er eine ideale Gesellschaft, die auf christlichen Werten, familiärem Zusammenhalt und gegenseitiger Hilfe basiert. Diese Utopie bleibt bewusst ambivalent – als Projektionsfläche für Hoffnung, aber auch als kritischer Spiegel der realen Welt.

Ein Denkmal mit Tiefe:
Das Kunstwerk ist nicht nur eine Erinnerung an Schnabels Herkunft, sondern auch ein Denkmal für die Kraft von Literatur und Imagination. Es lädt ein zum Nachdenken über die Rolle von Idealen in einer unvollkommenen Welt – und über die Möglichkeiten, durch Bildung und Gemeinschaft daran zu arbeiten, unsere eigene „Insel Felsenburg“ zu gestalten.

Bedeutung für die Stadt:
Die Enthüllung des Denkmals war Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Ortsjubiläum. Bürgermeisterin Steffi Syska betonte die kulturelle Bedeutung Schnabels für die Stadt und die Region. Die Realisierung des Projekts wurde maßgeblich durch das Engagement von Dr. Michael Muster, Vorsitzender der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft, und durch die finanzielle Unterstützung der mibe GmbH Arzneimittel ermöglicht.