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Wirtschaftskonferenz in Sandersdorf-Brehna

Gemeinsam Zukunft gestalten: Mitteldeutschlands Wirtschaft im Dialog

Wirtschaftskonferenz 2025 in Brehna

Am Freitag, dem 24. Oktober 2025, fand im Best Western Hotel in Brehna die diesjährige Wirtschaftskonferenz der Stadt Sandersdorf-Brehna statt.
Eingeladen hatten Bürgermeisterin Steffi Syska und Wirtschaftsförderer Denny Bremer. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung kamen, um gemeinsam die Frage zu diskutieren, wie sich die unterschiedlichen Logiken von Forschung, Wirtschaft und Politik so miteinander verbinden lassen, dass daraus nachhaltiger Fortschritt entsteht.

Durch den Abend führte mit Humor und Feingefühl Moderator Maik Schollkowsky, der von Beginn an versprach: „Heute wird nicht nur gedacht, sondern auch gelacht – aber vor allem vernetzt.“


Auftakt: Stadt und Wissenschaft als Partner

Bürgermeisterin Steffi Syska eröffnete die Konferenz und betonte, dass die Wissenschaft zunehmend eine Rolle spiele, wenn es um kommunale Herausforderungen gehe – etwa bei Stadtentwicklung, Energieversorgung oder Digitalisierung.
„Wir wollen keine Zuschauerin des Fortschritts sein, sondern Mitgestalterin“, sagte Syska und verwies auf laufende Kooperationen zwischen Stadtverwaltung und wissenschaftlichen Einrichtungen.

Eine begleitende Umfrage zum Thema „Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft“ brachte überraschende Ergebnisse: Viele regionale Unternehmen haben bereits Kontakte zu Hochschulen, wünschen sich aber mehr konkrete Austauschformate und leichtere Zugänge zu Forschungsprojekten.


Maik Schollkowsky: Von der Stadt zur Wissenschaft

Moderator Schollkowsky knüpfte daran an und schlug den Bogen zur Landesebene:
„Wenn Kommunen Brücken bauen, brauchen sie auf der anderen Seite die Forschung. Wer sorgt in Sachsen-Anhalt für das Fundament? Unser Wissenschaftsminister.“


Video zur Wirtschaftskonferenz:

Sachsen-Anhalt als Forschungsland: Prof. Dr. Armin Willingmann

Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, zeichnete zunächst ein eindrucksvolles Bild der Hochschullandschaft:
Zwei Universitäten (Halle-Wittenberg, Magdeburg), vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Anhalt, Harz, Magdeburg-Stendal, Merseburg) sowie drei weitere Hochschulen – darunter die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle – bilden ein dichtes Netz mit rund 54.000 Studierenden, darunter 14 Prozent internationale Studierende.

Das Land investiere jährlich 1,1 Milliarden Euro in Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt – ein klares Bekenntnis zur Forschungsförderung. Besonders betonte Willingmann das KAT-Netzwerk (Kompetenznetzwerk für Angewandte und transferorientierte Forschung), das Hochschulen untereinander und mit Unternehmen vernetzt. So könne etwa ein Maschinenbauunternehmen, das sich an die Hochschule Harz wendet, über das Netzwerk an die passenden Fachkräfte in Köthen vermittelt werden – ein Beispiel dafür, wie Forschung in Sachsen-Anhalt funktioniert, auch über Fachgrenzen hinweg.

Ein interessanter Fakt, den Willingmann mit einem Augenzwinkern einwarf: „Kein Mitglied der Landesregierung hat in Sachsen-Anhalt studiert – wir waren also auch einmal ‚ausländische Studierende‘. Vielleicht erklärt das, warum wir so viel Wert auf Internationalität legen.“

Heute studieren Menschen aus aller Welt an den Hochschulen des Landes – ein Beweis für die Attraktivität und Durchlässigkeit des Hochschulsystems. Willingmann betonte, dass der permanente Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entscheidend sei: „Wissenschaft muss durchlässig sein – sie muss ihre Ideen immer wieder in den Wettbewerb stellen. Das funktioniert an unseren Hochschulen sehr gut.“

Er erinnerte daran, dass Sachsen-Anhalt ein Land mit wenigen forschenden Unternehmen, aber starken Hochschulen ist. „Das eigentliche Forschungszentrum unseres Landes sind die Hochschulen – hier wird Neues entwickelt, hier entsteht Zukunft.“

Großen Applaus erhielt der Minister für seine Einordnung des Exzellenzwettbewerbs 2025:
Nach 25 Jahren konnte Sachsen-Anhalt einen historischen Erfolg erzielen. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde mit zwei Projekten in der bundesweiten Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert – ein Durchbruch, der die Forschungslandschaft nachhaltig verändert.
Damit gehört Sachsen-Anhalt nun zu den Bundesländern mit einer offiziell als „exzellent“ anerkannten Universität. In den Jahren 2025 und 2026 werden bis zu 41 neue Forschungsanträge mit Landesmitteln unterstützt.

Willingmann zeigte sich stolz: „Damit gewinnen wir wieder nationale und internationale Aufmerksamkeit. Und ich finde diese Art von Durchmischung großartig – wenn Menschen aus dem Ausland zu uns kommen, hier studieren, forschen und bleiben, ist das der beste Beweis für eine offene, zukunftsorientierte Wissenschaft.“

Sein Fazit: Sachsen-Anhalt müsse diesen Weg fortsetzen, die Vernetzung zwischen Hochschulen, Kommunen und Betrieben weiter stärken – und damit zeigen, dass Innovation auch abseits der Metropolen erfolgreich sein kann.


Vom Hörsaal zur Werkbank: Prof. Dr. Jörg Bagdahn

Mit diesen Worten leitete Schollkowsky zur Praxis über:
„Wir haben gehört, wo geforscht wird – aber wie sieht’s dort aus, wo Ideen zu Produkten werden?“

Prof. Dr. Jörg Bagdahn, Präsident der Hochschule Anhalt, beschrieb die Herausforderungen und Erfolge der angewandten Forschung.
Deutschland sei im weltweiten Innovationsindex von Platz 9 auf 11 gefallen – vor allem wegen Defiziten in Digitalisierung, Gründungsförderung und Risikokapital. Dennoch wachse die Hochschule Anhalt gegen den Trend:
Die Drittmitteleinnahmen haben sich in zehn Jahren verdreifacht, die Hochschule gehört bundesweit zu den Top 10 aller HAWs, bezogen auf Mittel pro Professor sogar zu den Top 9.

Bagdahn stellte mehrere Forschungsprojekte mit Partnern aus der Region vor:

  • IBATOUR – Mobilität 4.0: Automatisierte Routenzüge auf Industriearealen (u. a. mit AGCO Hohenmölsen und Dögel GmbH).
  • EduXBot: Einsatz moderner Robotik in Pflege und Betreuung.
  • redRoh: Salzreduzierte Rohschinkenprodukte mit 50 % weniger Salz, gefördert vom BMWi.
  • NeuroActive: Gewinnung entzündungshemmender Wirkstoffe aus Mikroalgen.

In Köthen entstehen derzeit zwei große Forschungszentren – das InFonaL-Zentrum für nachhaltige Lebensmittelproduktion (36,4 Mio. € Investitionsvolumen, Fertigstellung 2027) und das Mitteldeutsche Algenzentrum.
Bagdahn betonte, dass die Hochschule bereits heute über mehr als 80 laufende Projekte und ein starkes Gründerzentrum („Found it!“) verfügt, aus dem seit 2012 über 140 erfolgreiche Unternehmensgründungen hervorgegangen sind, z.B. Tesvolt, relaxdays uvam.

„Wir warten regelrecht darauf, dass Firmen auf uns zukommen – wir haben die Köpfe und die Labore.“


Forschung trifft Industrie: Die Geschichte von mibe in Brehna

Wieder nahm Schollkowsky den Faden auf:
„Und wenn Forschung auf Werkbank trifft, dann reden wir über Brehna – über Disziplin, Qualität und darüber, wie aus einem Spatenstich eine Erfolgsgeschichte wurde.“

Dr. Hans-Georg Feldmeier, Geschäftsführer der mibe GmbH Arzneimittel (Teil der Dermapharm-Gruppe), schilderte eindrucksvoll die Entwicklung des Unternehmens.
Im Jahr 2002 fiel in Brehna der Spatenstich für ein neues Kapitel der Pharmaindustrie in Sachsen-Anhalt – heute beschäftigt mibe hier rund 700 Mitarbeitende.

„Ein Grund, warum wir in Brehna sind, war sicher der damalige Ortsbürgermeister Leopold Böhm. Er hat uns mit Offenheit, Weitsicht und verlässlichen Gesprächen überzeugt – ein Bürgermeister, der die richtigen Türen öffnete.“

Doch Böhm war nicht der einzige Standortfaktor.
Feldmeier nannte zwei weitere wesentliche Gründe für die Standortwahl:
Zum einen die starke Wissenschaftslandschaft in der Region – mit den Hochschulen Halle, Leipzig und Köthen in direkter Reichweite, die Forschung, Ausbildung und Fachkräfte sichern. Zum anderen die günstigen Rahmenbedingungen durch Fördermittelprogramme des Landes Sachsen-Anhalt und eine leistungsfähige Infrastruktur im Chemiedreieck Bitterfeld-Wolfen-Brehna, die Logistik und Produktion optimal verbindet.

Diese Mischung aus politischem Rückhalt, wissenschaftlicher Nähe und wirtschaftlicher Förderung sei entscheidend für den Erfolg des Unternehmens gewesen.

Heute ist mibe Teil der europaweit agierenden Dermapharm-Gruppe, die über 3.500 Mitarbeitende beschäftigt, mehr als 350 Arzneimittelzulassungen besitzt und täglich über 150.000 Einheiten produziert.
Rund 10 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen betreibt keine Lohnfertigung, sondern entwickelt und vertreibt eigene Markenprodukte, insbesondere in den Bereichen Arzneimittel, Nahrungsergänzung und dermatologische Präparate.

Feldmeier gab tiefe Einblicke in die Arbeitsweise und die Forschungspartnerschaften des Unternehmens.
Kooperationen bestehen mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Universitätsklinik Leipzig, der Hochschule Anhalt (Köthen) sowie Partnern aus der regionalen Industrie – darunter SEW Bitterfeld und Orgentis Gatersleben.

„Wir sind kein Dienstleister für Dritte, sondern ein Entwickler aus Leidenschaft – und ein Arbeitgeber mit regionaler Verantwortung.“

Einen zentralen Punkt widmete Feldmeier der Zukunftssicherung: „Wir müssen die Wirkstoffproduktion in Europa wiederbeleben. Wir dürfen uns bei Arzneimitteln nicht von globalen Lieferketten abhängig machen. Das ist keine Frage der Ökonomie, sondern der Daseinsvorsorge.“

Mit Blick auf neue Herausforderungen – von Pandemie-Vorsorge bis Rohstoffverfügbarkeit – sprach er von einer „positiven Weichenstellung“, die Sachsen-Anhalt jetzt nutzen könne: durch Investitionen in Produktionskompetenz, Forschung und Standorttreue.


Sachsen-Anhalt – Land der Erfinder

Moderator Schollkowsky griff diesen Gedanken auf und erinnerte an den Pioniergeist des Landes:
„Sachsen-Anhalt war schon immer kreativ. Der Farbfilm stammt aus Wolfen, die Batterie aus Bitterfeld, die Homöopathie aus Köthen – und der Grundstoff für Chanel Nr. 5 hat ebenfalls hier seinen Ursprung.“
Mit einem Augenzwinkern ergänzte er: „Wenn das kein Beweis ist, dass in Sachsen-Anhalt Ideen Geschichte schreiben können!“


Austausch und Diskussion

Im Anschluss an die Vorträge stellte Schollkowsky die Ergebnisse der Umfrage vor und befragte spontan Gäste aus dem Publikum.
Hannes Sonntag (FEV) berichtete von guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Hochschulen. Lina Wolpers (PRISMA - Projektingenieure für Strategie und Management) hob hervor, wie wichtig studentische Projekte für Stadtentwicklung und Standortbindung seien.

In der abschließenden Podiumsdiskussion sprach Prof. Bagdahn über die Notwendigkeit, regionale Reallabore zu schaffen, um Hochschulen und Mittelstand enger zu verbinden.
Minister Willingmann betonte, dass Sachsen-Anhalt nur mit Mut, Offenheit und Förderung junger Talente dauerhaft erfolgreich sein könne.

„Wir haben die Köpfe, die Ideen und den Willen – jetzt müssen wir die Brücken bauen zwischen Labor, Werkbank und Rathaus.“


Fazit

Die Wirtschaftskonferenz 2025 war mehr als eine Fachveranstaltung: Sie zeigte, dass Wissenschaft und Wirtschaft in Sachsen-Anhalt längst keine Gegensätze mehr sind, sondern sich gegenseitig befruchten.
Die Stadt Sandersdorf-Brehna setzte mit diesem Abend ein klares Zeichen – für Vernetzung, Innovationskraft und Zukunftsoptimismus.
Oder, wie es Moderator Schollkowsky in seinem Schlusswort sagte:
„Wenn wir mutig bleiben, forschen, ausprobieren und zusammenhalten, dann ist Sachsen-Anhalt nicht nur Standort – sondern Zukunftsort.“

Stefanie Rückauf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Stadtmarketing

Impressionen der Wirtschaftskonferenz 2025

Wirtschaftskonferenz 2024 in Sandersdorf-Brehna mit Sozialministerin Petra Grimm-Benne fokussiert die Generation Z

Nach #moderndenken, jetzt #modernmachen - Wie begeistern wir junge Talente für Sachsen-Anhalt, Sandersdorf-Brehna und lokale Unternehmen? Unter diesem spannenden Motto fand am Montag, den 5. November eine Wirtschaftskonferenz erneut im Best Western Park Hotel in Brehna statt. Bürgermeisterin Steffi Syska begrüßte rund 100 Gäste aus der regionalen Wirtschaft, Stadträte und Vertreter der Presse.

Moderator Maik Scholkowsky, bekannt als "Scholle" von Radio SAW, begrüßte die Anwesenden, bevor Bürgermeisterin Steffi Syska ebenfalls die Gelegenheit nutzte, die Gäste willkommen zu heißen und umfassend in das Thema einzuführen. Mit detaillierten Statistiken und Analysen zur Bevölkerungsentwicklung, Alterssituation sowie zur wirtschaftlichen und unternehmerischen Landschaft Sandersdorf-Brehnas skizzierte sie ein präzises Bild der aktuellen und künftigen Herausforderungen.

Im Anschluss sprach Sachsen-Anhalts Arbeits- und Sozialministerin Petra Grimm-Benne über die allgemeinen wirtschaftlichen Perspektiven des Landes und die Dynamik des Arbeitsmarkts. Sie stellte die Frage: „Wie begeistern wir junge Talente für Sachsen-Anhalt und den Wirtschaftsstandort Sandersdorf-Brehna?“ und ging dabei besonders auf die Bedeutung gezielter Förderprogramme zur Unterstützung von Ausbildung und Praktika ein.

Jürgen Heindl, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Progroup AG, repräsentierte eines der bedeutenden Unternehmen der Region. Er berichtete von den Anfängen seines Familienunternehmens, den Herausforderungen und Erfolgen auf diesem Weg und hob die Bedeutung der Fachkräftegewinnung hervor. Er unterstrich, dass die Progroup AG in ihren 12 Werken, darunter die Standorte in Burg und Sandersdorf, mittlerweile 1700 Mitarbeiter beschäftigt und jährlich einen Umsatz von über einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Heindl betonte zudem, dass Arbeitsmigration aufgrund niedriger Geburtenraten unerlässlich sei, um die Nachfrage an Fachkräften langfristig zu sichern.

Michelle Müller, die jüngste Rednerin mit 21 Jahren und Head of Consulting des Schweizer Unternehmens ZEAM, setzte einen spannenden Akzent: Sie fragte das Publikum zu Beginn, wer sich an den 11. September 2001 erinnere, um die Differenzen zwischen den Generationen darzustellen. Sie machte deutlich, dass die Generation Z nicht faul sei, sondern lediglich andere Bedürfnisse habe. Müller zeigte auf, dass Unternehmen zukunftsfähig bleiben, wenn sie die Bedürfnisse und Werte der Gen Z verstehen und annehmen – Flexibilität und Zusammenarbeit auf Augenhöhe seien dabei zentrale Punkte. Ein positives Beispiel sei die fortdauernde Orientierung der Gen Z an den eigenen Eltern, die in Richtung Berufs- und Lebensplanung inspirieren. Ministerin Grimm-Benne fügte hinzu, dass sich Generationen an die veränderten Arbeitsmodelle anpassen müssen, und wies darauf hin, dass sich das Verständnis von Arbeit wandelt: Während die Älteren ihre 63er-Rente schätzen, strebt die Gen Z nach einer Vier-Tage-Woche.

In der anschließenden Podiumsdiskussion moderierte Maik Scholkowsky einen regen Austausch zwischen den Rednern und den Gästen, die die Gelegenheit nutzten, Fragen zu stellen. Im weiteren Verlauf wurde das Thema der Fachkräftegewinnung in Sachsen-Anhalt und in Sandersdorf-Brehna vertieft, und es wurden Lösungen besprochen, um junge Talente für die Region zu gewinnen und langfristig zu binden.

Das Get-Together im Anschluss bot den Vertretern aus Wirtschaft, Kommunen und Politik Raum für weiteren Austausch im lockeren Rahmen. Denny Bremer und Marco Heere-Richter von der Wirtschaftsförderung Sandersdorf-Brehna zeigten sich mit der Organisation und dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden: „Die Veranstaltung lief reibungslos, die Beiträge waren wertvoll und haben uns wichtige Schwerpunkte für die zukünftige Arbeit aufgezeigt.“

Stefanie Rückauf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Stadtmarketing


Impressionen von der Wirtschaftskonferenz


Kontakt

Hintergundwissen:
Generation Z

Die Generation Z, die zwischen den späten 1990er und frühen 2010er Jahren geboren wurde, steht heute im Mittelpunkt des Arbeitsmarktes und wird zunehmend als Schlüssel zur Bewältigung des Fachkräftemangels erkannt. Diese Generation bringt frischen Wind in die Arbeitswelt und hat klare Vorstellungen von ihren beruflichen Erwartungen: Flexibilität, Sinnhaftigkeit und eine gute Work-Life-Balance sind für sie zentrale Aspekte.

Angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, die Bedürfnisse und Werte der Generation Z zu verstehen und darauf einzugehen. Diese jungen Talente sind digital versiert, innovationsfreudig und anpassungsfähig, aber sie erwarten auch klare Karriereperspektiven und eine Unternehmenskultur, die ihre Werte widerspiegelt.

Um die Generation Z für sich zu gewinnen, müssen Unternehmen nicht nur attraktive Arbeitsbedingungen bieten, sondern auch die Chancen der Digitalisierung nutzen, um moderne Arbeitsplätze zu schaffen. Gleichzeitig ist es entscheidend, eine offene und wertschätzende Arbeitsumgebung zu fördern, in der junge Talente ihre Potenziale entfalten können.

Die Integration der Generation Z in den Arbeitsmarkt bietet die Chance, den Fachkräftemangel zu mildern und gleichzeitig Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Es liegt an den Unternehmen und der Region, sich zukunftsorientiert aufzustellen und so die besten Köpfe für sich zu gewinnen.

Wirtschaftskonferenz 2023 in Sandersdorf-Brehna mit Wirtschaftsminister Sven Schulze zeigt Schwerpunkte der Zukunft auf

Gemeinsam debattierten prominente Gäste, darunter der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt Sven Schulze, Landrat Andy Grabner, Thomas Brockmeier von der IHK Halle-Dessau und Daniela Pufky-Heinrich vom Fraunhofer-Zentrum Halle, über die Zukunft der Wirtschaft. Es moderierte gekonnt der bekannte Wirtschaftsjournalist Theo M. Lies, bekannt vom MDR und Beiträgen aus dem Radio.

Bürgermeisterin Steffi Syska eröffnete die Veranstaltung mit der Frage: „Was sind die Megatrends der Zukunft?“ Als Antworten nannte sie Demografie, Dekarbonisierung und Digitalisierung. Große Themen, die von den nachfolgenden Rednern weiter vertieft wurden.

Landrat Grabner skizzierte seine Vision für die Wirtschaft im Landkreis, betonend, dass Innovation und Technologie die zentrale Säule bilden. Der Fachkräftemangel sei eine der größten Herausforderungen, dem durch verstärkte Investitionen in Bildung und Ausbildung begegnet werden müsse.

Wirtschaftsminister Sven Schulze hob ebenfalls die Bedeutung des demografischen Wandels hervor und betonte die Rolle des Mittelstands. „Es gibt beeindruckende Berufe, die kein Studium erfordern“, so Schulze, der auf eine gezielte Förderung des Mittelstands plädierte. Zugleich machte er klar, dass Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften unerlässlich sei, um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben.

IHK-Hauptgeschäftsführer von Halle-Deaau Thomas Brockmeier setzte den Fokus auf die Systemtransformation im Osten Deutschlands. „Der Strukturwandel muss gemeinsam mit der Wirtschaft gestaltet werden“, forderte er und plädierte für den Abbau von Bürokratie als entscheidenden Schritt zur Förderung von Digitalisierung und Fachkräftegewinnung.

Die Fraunhofer-Wissenschaftlerin Daniela Pufky-Heinrich beleuchtete in ihren Ausführungen Schlüsseltechnologien wie Grünen Wasserstoff, Mikroelektronik und Biotechnologie. Sie betonte die Ausbaufähigkeit der Kompetenzen in Mitteldeutschland und rief zur verstärkten Zusammenarbeit zwischen Forschung, Unternehmen und Gründerszene auf.

Die vielseitigen Themen und Visionen, die in Brehna diskutiert wurden, zeugen von globaler Relevanz und werden Politik und Wirtschaft in ihren künftigen Herausforderungen maßgeblich beeinflussen.

Nach der Debatte gab es im Best Western noch einen kleinen Imbiss, bei dem sich die Vertreter und Teilnehmer noch rege austauschten. Insgesamt ein Format, dass von allen positiv bewertet wurde und sicherlich im nächsten Jahr eine Wiederholung haben wird. Auch Wirtschaftsförderer der Stadt Sandersdorf-Brehna, Denny Bremer, zeigt sich zufrieden: „Die Organisation hat reibungslos geklappt, alle Gäste haben sich wohlgefühlt und die Debatte mit diesem großen Thema zeigt uns die Schwerpunkte unserer zukünftigen Arbeit.“

Stefanie Rückauf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Stadtmarketing

Impressionen von der Wirtschaftskonferenz


Kontakt

Herr Denny Bremer

Sachbearbeiter Wirtschaftsförderung

Bahnhofstraße 6
06792 Sandersdorf-Brehna

Hintergrundwissen Me|ga|trend: Trend, der zu großen Veränderungen führt

In der wissenschaftlichen Betrachtung werden langfristige Veränderungen und Entwicklungen in der Wirtschaft analysiert und bewertet. Diese Megatrends sind es, die die Wirtschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten prägen werden. Die Wissenschaft untersucht weiter, wie diese Megatrends sich auf verschiedene Bereiche der Wirtschaft auswirken und wie sich die Wirtschaft dadurch transformiert.

Während der Auswertung von Megatrends werden relevante Trends identifiziert und definiert. Wissenschaftliche Studien, Expertenmeinungen und statistische Daten bilden dazu die Basis. Weiterhin werden Treiber und Ursachen ausgemacht. Hierbei spielen Faktoren wie technologische Innovationen, demografische Veränderungen, politische Entscheidungen und ökonomische Entwicklungen eine Rolle.

Diese Analyse ermöglicht es, die Dynamik und den Verlauf der Megatrends besser zu verstehen. Darüber hinaus werden bei der wissenschaftlichen Auswertung von Megatrends auch die Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der Wirtschaft untersucht. Dazu gehören beispielsweise die Auswirkungen auf Arbeitsmärkte, Unternehmensstrategien, Geschäftsmodelle und die globale Wettbewerbsfähigkeit. Hieraus können Chancen und Risiken im Zusammenhang mit den Megatrends ausgemacht und entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Megatrends der Wirtschaftstransformation sind ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Forschung und Politikberatung. Unternehmen, Politiker und weitere Akteure können sich durch diese Erkenntnisse auf die kommenden Veränderungen vorbereiten und entsprechende Strategien entwickeln.